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kTm 790 Adventure R | Erster Fahreindruck im Vergleich it der 950S und 1190R

Nun ist sie bereits seit fast 2 Monaten da; die kTm 790 Adventure R! Und sie hat jetzt etwas über 4500 Kilometer auf der Uhr. Höchste Zeit einen Beitrag über meine Fahr-Erlebisse zu verfassen!


Klim, KTM 790 Adventure R, Fahrbericht
MMD Adventures kTm 790 Adventure R im Klim Look

Was bisher geschah; Schon am Abholtag war klar, was alles geändert wird. So wurden gleich zu Beginn die HDB Handschützer mit integrierten Spiegel, ein Garmin GPS Map 276CX, Kriega Fork Seals, eine "Crap Flap", breitere Fussrasten und einen Dekorkit montiert.

Es folgte ein Lenkungsdämpfer von GPR. Dieser hatte zur Folge, dass das Garmin verlegt werden musste, da die Lenkeraufnahme um 15mm breiter wurde und der dafür vorgesehene Halter nicht mehr auf die Lenkeraufnahme passte. Motominded aus den USA bietet genau die Halterungsaufnahme, welche ich suchte. Ziel war es, das GPS so nahe wie möglich ins Cockpit zu bekommen.


Garmin GPS MAP 276CX, kTm 790 Adventure R, Motominded
Garmin GPS MAP 276CX an der kTm 790 Adventure R mit Motominded Halter

Aber genug davon. Schließlich soll es ja ein Vergleichs-Fahrbericht und nicht eine Anbauliste werden!


Fangen wir mit dem Vergleich zur 950 Adventure S von kTm an. Mit 3 PS weniger, ist die Leistung zur 98 PS starken 950er (Vergasermodell) nahezu identisch. Aber die 790er ist gut 30 Kilo leichter, handlicher und gefühlt viel agiler auf den Füssen. Die Ergonomie ist nahezu identisch. Dank der 6-fach verstellbaren Lenkerposition findet jeder den für ihn/sie passenden Abstand zum Lenker. Die 790 fühlt sich kleiner an, was bedeutet, dass weniger Platz für das unterbringen von Gepäck zur Verfügung steht, als bei der 9*0 Reihe von kTm. Klassische Satteltaschen, wie die Monsoon von Enduristan passen nur mit Kofferträger an die 790er. Dies wegen der Position des Endtopfes. Schade KTM, dass ihr die Auspuff-führung in der Serie nicht wie am Konzeptbike gemacht habt! Da die 790er kleiner ausfällt, gibt es für die Sozia weniger Platz. Jedoch mehr als an der 1190er! Das Fahrwerk der 790 hat zwar weniger Federweg als das der 950er, aber reagiert deutlich besser.

Und schon wieder schweife ich ab. Um es kurz zu machen, die 790er empfinde ich als würdiger Nachfolger der 9*0 Adventure Klasse!


Was bin ich froh, dass ich von der 1190 R upgraden konnte! Die 790 ist für mich das um Welten bessere Motorrad als die 1190er! Fahrwerk, Ergonomie, Offroad tauglichkeit, Spritverbrauch, Handling, Elektronik, um nur um ein paar Punkte zu nennen. Die 790 bringt 95 PS. Kein Vergleich zu den 150 PS der 1190 R denkst Du nun vielleicht?!? Ich sage; doch! Während der Computer der 1190er dauernd meckerte; "Nein, du darfst jetzt nicht so viel Gas geben. Nein Du musst warten bis das Motorrad gerader steht" und dauernd die Traktionskontrolle eingriff, lässt sich die 790 einfach fahren! Die dauernde Discobeleuchtung im 1190er Cockpit war schon nervig. So komme ich doch mit der 790er rassiger durch die Kurven. Klar hätte man den Computer der 1190er Aus machen können, aber genau da liegt das Problem! Während ich mit meiner jahrelangen Fahrpraxis eigentlich besser fahre als der Computer der 1190er zulässt, bin ich doch nicht fortgeschritten genug, um die 1190er ohne Assistenzsysteme zu beherrschen! So kam es, dass sich die Leistung nur in meinem Schaltverhalten wiederspiegelte - Bei der 1190er musste ich weniger durch die Gänge riegeln. Das Fahrwerk der 790er ist dessen der 1190er haushoch überlegen! Das regelmässige "durchschlagen" beim überqueren von Entwässerungsrinnen auf Schotterstrassen vorne und hinten gehört der Vergangenheit an! Frau Sozia sitzt deutlich besser. Kniewinkel und Rastenposition sind bei der 790er wieder da wo sie hingehören. Wer von der 1190er upgraden will, ist mit der 790er bestens bedient!


Aber wie fährt sich denn nun die 790er? In einem Wort: Oberaffenmegahammergeil! Das Teil fühlt sich eher wie eine 500er Enduro an. Was im Gelände sehr förderlich für das Selbstvertrauen und das vermittelte Sicherheitsgefühl ist. Die Sitzposition ist absolut langstreckentauglich. Der Tempomat aus dem Zubehör macht längere Autobahnfahrten sehr erträglich. Der stufenlos verstellbare GPR Lenkungsdämpfer ist ein Plus im Gelände.

Die 790er fühlt sich, dank dem tiefen Schwerpunkt sehr leichtfüßig und agil an. Rangieren geht leicht von der Hand. Aufheben ist auch nicht mehr so ein Murks wie auch schon.

Verwirbelungen am Helm sind bei mir mit einer Höhe von 186cm und der tiefen Stellung des Windschildes inexistent. Sicherlich nicht zuletzt wegen der fehlenden original Spiegel und den Klim Krios Pro Helm.

Ölverbrauch bis jetzt (Gott sei Dank) keinen! Denn der Einfüllstutzen ist total beschissen erreichbar! Da ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden.

Sprit Verbrauch liegt nach rund 4500 Kilometer, bei 4.8 Liter auf 100Km. Beim Aufleuchten der Reservelampe zeigt der Tageskilometer Zähler in der Regel um die 350Km an und es gehen dann um die 16 Liter in den Tank - 23 wären im Total verfügbar! Was von einer rechten Reservereichweite zeugt.

Die Fahrmodi Rain, Street, Offroad und Rally machen sich nur in der Gasannahme bemerkbar. Rally ist der Modi, wo ich bestimme, was passiert. Gasannahme, Traktionskontrolle, ABS alles einstellbar.

Das Fahrwerk ist voll einstellbar und mitunter das beste Fahrwerk, welches ich jemals an einem Serienmotorrad hatte!


Drei Dinge, welche ich nicht so toll finde;

1. Das Bike wird ohne Zentralständer ausgeliefert. Dies machen einfache Tasks wie alleine Kette schmieren zu einem komplizierten Vorgang! Und ich möchte ohne diesen, mitten in der Pampa, nicht ein Rad ausbauen müssen! kTm hat bis Dato noch nichts im Powerparts Katalog. SW Motech konnte mir da aber helfen. Schade kommt dieser nicht von Werk aus mit!

2. Zwischen 4000 und 6000 U/Min hat es wie ein Leistungs-Loch. Darunter ist ok. Darüber mehr als ok. Aber, beim rollen auf der Autobahn ist man genau in dem Bereich. Womit wohl die Euro schiessmichtot Normen und der tiefe Durchschnittsverbrauch erreicht werden. Stört es? Ja und Nein. Am Anfang war die dort fehlende Leistung etwas ungewohnt. Grad beim Überholen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und schalte einfach einen Gang runter bevor ich zum überholen ansetze.

3. Im Stadtverkehr, bzw. beim langsamen Kolonnen fahren und im Gelände Trail Passagen im 1. Gang Standgas ist ohne Kuppungseinsatz schier unmöglich. Das ist etwas, was kTm wohl einfach nicht in den Griff bekommt. Man kann das Bike zwar im Standgas rollen lassen, aber jede kleinste Bewegung am Gasgriff resultiert in einem regelrechten Satz vorwärts! Eher unangenehm und ohne Kupplung nicht kontrollierbar.

Punkt 1 ist abgeschafft, Punkt 2 ist Gewöhnungssache und für Punkt 3 hoffe ich auf ein Mapping-Update seitens von kTm, oder ich gewöhne mich dran.


Ansonsten ist kTm das Gesamtpaket790 Adventure R sehr gut gelungen! Ein würdiger Nachfolger der 9*0 Reihe und ein massives Update zur 1190R!


Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!


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